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Wie überwintere ich einen Igel

Züllich GmbH
2025-10-24 11:21:00 / kleiner Igel Ratgeber

Wie Überwintere ich einen Igel? Wir möchten Dir hier ein paar Tipps zu diesem Thema geben

Die Überwinterung eines Igels erfordert besondere Sorgfalt, da Igel während des Winterschlafs spezifische Bedingungen brauchen, um sicher und gesund zu überleben. Hier sind die wichtigsten Tipps und Punkte, die zu beachten sind:

1. Prüfen, ob ein Igel Hilfe braucht

  • Gewicht kontrollieren: Igel unter 500-600 g (je nach Region und Alter) im Herbst haben oft nicht genug Fettreserven für den Winterschlaf und benötigen Unterstützung. Besonders Jungigel, die im Spätherbst geboren wurden, sind gefährdet.
  • Gesundheitszustand: Achte auf Anzeichen wie Apathie, Verletzungen, Parasiten (z. B. Flöhe, Zecken) oder Atemprobleme. Kranke oder schwache Igel sollten von einem Tierarzt oder einer Igelstation untersucht werden.
  • Verhalten: Igel, die tagsüber aktiv sind oder im Winter nicht schlafen, sind oft geschwächt und brauchen Hilfe.

2. Vorbereitung auf die Überwinterung

  • Geeigneten Igel nicht stören: Gesunde Igel mit ausreichend Gewicht, die bereits in den Winterschlaf fallen, sollten in Ruhe gelassen werden. Störungen können ihren Energiehaushalt gefährden.
  • Fütterung für schwache Igel: Wenn ein Igel untergewichtig ist, füttere ihn mit speziellem Igelfutter, hochwertigem Katzenfutter (nass, ohne Soße oder Gelee) oder Soldatenfliegenlarven, um seine Fettreserven aufzubauen. Mehlwürmer nur sparsam geben, da sie schwer verdaulich sind. Stelle Wasser (keine Milch!) bereit.
  • Tierarztbesuch: Bei Anzeichen von Krankheit oder Parasiten einen Tierarzt oder eine Igelstation kontaktieren, bevor der Igel in den Winterschlaf geht.

3. Einrichtung eines Winterquartiers

  • Natürlicher Winterschlaf im Freien:
    • Stelle ein Igelhaus (aus Holz, wetterfest) mit einer Schicht aus Stroh, Heu oder Laub bereit. Es sollte an einem geschützten, trockenen Ort stehen, z. B. unter Sträuchern oder an einer Hauswand.
    • Der Eingang sollte klein sein (ca. 15x15 cm), um Raubtiere fernzuhalten.
    • Bedecke das Haus mit Laub, Ästen oder einer Plane, um es vor Feuchtigkeit und Kälte zu schützen.
  • Überwinterung in Gefangenschaft (für untergewichtige oder kranke Igel):
    • Raum: Nutze eine ruhige, frostfreie, aber kühle Umgebung (z. B. Garage, Keller) mit Temperaturen zwischen 4-8 °C. Zu warme Räume verhindern den Winterschlaf und zehren an den Energiereserven.
    • Behälter: Ein großer, belüfteter Plastikbehälter oder eine Holzkiste mit Zeitungspapier, Stroh oder Vlies als Unterlage eignet sich. Füge Versteckmöglichkeiten wie ein kleines Igelhaus oder Stoff hinzu.
    • Hygiene: Halte den Bereich sauber, entferne Kot oder Futterreste, ohne den Igel unnötig zu stören.
4. Während des Winterschlafs
  • Ruhe bewahren: Störe den Igel so wenig wie möglich, da häufiges Wecken die Fettreserven schnell aufbraucht.
  • Temperatur überwachen: Stelle sicher, dass die Umgebung nicht unter 0 °C fällt, da Igel sonst erfrieren könnten. Zu hohe Temperaturen (über 10 °C) können den Winterschlaf unterbrechen.
  • Gewichtskontrolle (bei Pflege): Wiege den Igel alle 2-3 Wochen vorsichtig. Ein Gewichtsverlust von mehr als 10 % ist ein Warnsignal – kontaktiere eine Igelstation.
  • Wasser bereitstellen: Stelle eine flache Schale mit Wasser bereit, falls der Igel kurz aufwacht.
5. Auswilderung im Frühjahr
  • Zeitpunkt: Setze den Igel im Frühjahr (März/April, wenn die Temperaturen dauerhaft über 10 °C liegen) wieder aus, sofern er gesund ist und mindestens 600 g wiegt.
  • Ort: Wähle einen sicheren, igelfreundlichen Garten oder eine naturnahe Umgebung, idealerweise dort, wo der Igel gefunden wurde.
  • Futterunterstützung: Stelle in den ersten Tagen nach der Auswilderung Futter und Wasser bereit, bis der Igel sich eingewöhnt hat.
6. Wichtige Hinweise
  • Keine Milch füttern: Igel sind laktoseintolerant, Milch führt zu Durchfall und kann tödlich sein.
  • Mähroboter vermeiden: Wie bereits erwähnt, schalte Mähroboter ab oder nutze sie nur tagsüber, um Igel nicht zu gefährden.
  • Igelstation kontaktieren: Bei Unsicherheiten oder Problemen wende dich an eine Igelstation oder Organisationen wie Pro Igel e.V. in Deutschland (www.pro-igel.de).
  • Kein Winterschlaf erzwingen: Wenn ein Igel nicht von selbst in den Winterschlaf fällt, könnte er krank sein. Lass ihn von Experten untersuchen.

Zusätzliche Tipps

  • Garten igelfreundlich gestalten: Halte Laubhaufen, Hecken oder Holzstapel als natürliche Verstecke bereit. Vermeide Giftstoffe wie Schneckenkorn.
  • Dokumentation: Notiere Gewicht, Zustand und Futteraufnahme, um die Entwicklung des Igels zu überwachen.

Mit diesen Maßnahmen kannst du einem Igel helfen, den Winter sicher zu überstehen, und unterstützt seinen natürlichen Lebenszyklus.

Wenn du unsicher bist, hole dir Rat bei einer Igelstation, um Fehler zu vermeiden. Bei Facebook gibt es viele Regionale Gruppen, dort kann dir sicher bei Speziellen Frgane weiter geholfen werden.